Mietrechtschutz: Tests und Vergleich
Zwischen Mietern und Vermietern kommt es immer wieder zu Streitigkeiten, die in vielen Fällen vor Gericht landen. Dabei können für die Parteien hohe Kosten für Anwälte und Gericht entstehen.
Um sich hiervor zu schützen bietet sich der Abschluss einer Mietrechtsschutzversicherung an. Dieser wird sowohl als einzelne Police, als auch in Kombination mit einem Privat-, Berufs- oder Verkehrsrechtsschutzversicherung angeboten.
Mietrechtsschutz: Nebenkostenabrechnung häufigster Streitpunkt
Mit der Unterzeichnung eines Mietvertrags ergeben sich für beide Parteien verschiedene Rechten und Pflichten. Dabei sind in vielen Verträgen Klauseln enthalten, die aufgrund der fehlenden Rechtskraft unwirksam sind. Am häufigsten kommt es jedoch zu Rechtsstreitigkeiten aufgrund einer fehlerhaften Nebenkostenabrechnung. Eine allgemeine Rechtsschutzversicherung übernimmt nur selten die Kosten für solche Streitigkeiten.
Möglicher Streitpunkt ist beispielsweise die fehlende Wirtschaftlichkeit seitens des Vermieters. So gehen viele Vermieter nicht wirtschaftlich mit den erhobenen Betriebskosten um und beauftragen stattdessen teure Firmen für Putz- oder Gartenarbeiten. Dazu kommt es immer wieder vor, dass unzulässige Kosten über die Abrechnung auf Mieter umgelegt und die Miete auf diese Weise unverhältnismäßig erhöht wird.
Mietern, die sich gegen eine fehlerhafte Nebenkostenabrechnung wehren möchten, bleibt oftmals nur der Gang zum Anwalt mit einer anschließenden Klage vor Gericht. Dies ist immer mit hohen Kosten verbunden, sodass Mieter ohne entsprechende finanzielle Rücklagen ihr Recht oftmals nicht durchsetzen können. Um sich hiervor zu schützen ist es für alle die eine Wohnung oder ein Haus mieten ratsam, sich rechtzeitig mit einer Mietrechtsschutzversicherung abzusichern.
Mieter und Vermieter streiten mehr als eine Million Mal im Jahr
Laut Auskunft des Deutschen Mieterbundes kommt es jedes Jahr zu mehr als einer Million Streitigkeiten zwischen Mietern und Vermietern. Etwa 25 Prozent der Fälle werden erst vor Gericht entschieden. Neben einem Streit um die Nebenkostenabrechnung führen die folgenden Ursachen am häufigsten zu einem Rechtsstreit:
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- Mietwohnung weist Mängel auf
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- Vermieter behält Kaution ganz oder teilweise ein
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- Keine Kostenübernahme für Schönheitsreparaturen
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- Mieterhöhungen
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- Renovierungsarbeiten beim Auszug
Leistungen der Mietrechtsschutzversicherung
Die Mietrechtsschutzversicherung übernimmt die anfallenden Kosten, wenn es zu einem Rechtsstreit mit dem Vermieter kommt. Hierzu gehören:
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- Kosten für eigenen und falls erforderlich auch für den Anwalt der Gegenseite
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- Gerichtsgebühren
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- Auslagen für Zeugen oder Gutachter
Dazu erhalten Versicherte je nach Anbieter noch weitere Leistungen. So bieten die meisten Assekuranzen eine telefonische Rechtsberatung an. Über diese können Versicherungsnehmer sich bereits im Vorfeld über anfallende Rechtsfragen informieren. Zudem beteiligen sich auch immer mehr Versicherungen an den Kosten für eine Mediation. Mithilfe eines neutralen Mediators lassen sich die meisten Rechtsstreitigkeiten auch außergerichtlich lösen.
Rechtsschutzversicherung für Vermieter
Der Abschluss einer Rechtsschutzversicherung ist auch für Vermieter eine empfehlenswerte Sache. Gerade wer mehrere Wohnungen oder Häuser vermietet kommt in den meisten Fällen irgendwann in die Situation, dass es mit einem Mieter zum Streit kommt. Für einen geringen Betrag können sich Vermieter in solchen Fällen einen anwaltlichen Beistand sichern und sich gegen die hohen Kosten einer möglichen Auseinandersetzung vor Gericht absichern.
Unterschiede bei der Mietrechtsschutzversicherung
Die auf dem Markt angebotenen Mietrechtsschutzversicherungen können sich je nach Anbieter unterscheiden. Unterschiede gibt es unter anderem bezüglich:
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- Tarifstruktu
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- Leistungen
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- Laufzeit
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- in den Versicherungsschutz eingeschlossenen Personen
Bei den meisten Versicherern gilt der Rechtsschutz für alle in dem betreffenden Objekt wohnenden Personen. Dazu sind eventuell vorhandene Garagen oder Stellplätze in der Regel automatisch mitversichert. Ein wichtiger Punkt sind auch die in den Versicherungsbedingungen festgehaltenen Leistungsausschlüsse. Diese sollten ebenso wie die Höhe der Prämie vor dem Abschluss einer Police genau miteinander verglichen werden.
Besten Mietrechtsschutzversicherungen im Test 2019
Leider sind noch keine aktuellen Rechtsschutzversicherung Tests aus 2019 verfügbar, da es sich beim Mieterechtsschutz um eine spezifische Kategorie der Rechtsschutzversicherung handelt. Wir greifen daher auf die letzten Ergebisse der Stiftung Warentest aus 2012 zurück. Die Stiftung Warentest hat mit ihrem Ableger Finanztest im Januar 2012 einen umfassenden Vergleich von 54 Angeboten für eine Rechtsschutzversicherung durchgeführt. Dabei wurden auch die Tarife für einen separaten Mietrechtsschutz abgefragt. Zu den günstigsten Anbietern gehörte dabei ARAG Rechtsschutz mit dem Tarif „Aktiv-Komfort“. Der Ergänzungstarif für einen Mietrechtsschutz kostet hier lediglich 26 Euro pro Jahr. Günstig ist auch der Mietrechtsschutz des Deutschen Mieterbundes mit einer jährlichen Prämie von 24 Euro. Ebenfalls zu den empfehlenswerten Mietrechtsschutz-Anbietern für einen Mietrechtsschutz gehören:
Advocard Mietrechtsschutz Testsieger bei Softfair
Softfair ist ein Spezialist für Vergleichsprogramme und führt auch regelmäßige Vergleiche von Versicherungen durch. Im April 2013 wurden unter anderem auch die Anbieter für einen Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz untersucht und bewertet. Ermittelt wurden die Prämien für einen 30-jährigen Versicherungsnehmer mit und ohne Selbstbeteiligung. Das günstigste Angebot im Test kam von der Advocard Rechtsschutzversicherung. Für einen Mietrechtsschutz mit einer Selbstbeteiligung von 2560 Euro werden pro Jahr etwas mehr als 50 Euro fällig. Ohne Selbstbehalt kostet die Police rund 85 Euro jährlich.
Kombiversicherungen zumeist günstiger
Wer auch für andere Bereiche einen Rechtsschutz abschließen möchte, liegt mit einem Paketangebot zumeist günstiger. Bei den meisten Assekuranzen können Versicherungsnehmer sich den gewünschten Schutz individuell zusammenstellen. Die Basis bildet dabei immer ein Privatrechtsschutz. Wer berufstätig ist, sollte sich nach Möglichkeit über einen Berufsrechtsschutz absichern. Dazu wird bei Bedarf noch ein Verkehrsrechtsschutz angeboten.
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