Stiftung Warentest stellt Deutschlands Verkehrsrechtsschutz-Versicherern ein gutes Zeugnis aus. Im aktuellen Finanztest 1/2016 kommt nur einer von neun Tarifen nicht über eine befriedigende Note hinaus. Besonders überzeugen die Versicherer Advocard, Allrecht/Deurag sowie Württembergische.
Stiftung Warentest nahm die Versicherungsbedingungen von 114 Tarifen genau unter die Lupe und bilanziert, dass die Angebote einen großen Schutz für wenig Geld bieten. Die Kosten hängen davon ab, ob Kunden einen Tarif mit oder ohne Selbstbehalt wählen. Wer eine Eigenbeteiligung ausschließt, spart im Schadensfall 150 Euro. Auf der anderen Seite sinkt der Monatsbeitrag mit einer Selbstbeteiligung um bis zu 4 Euro.
Verkehrsrechtsschutz Testsieger 2016 bei Stiftung Warentest
Stiftung Warentest stellte die Testsieger in vier Bereichen vor. Dabei differenzierten die Verbraucherschützer nach Produkten für Singles und Familien. Außerdem unterschieden die Experten nach der Anzahl der Fahrzeuge – von mehreren Autos bis zu keinem KFZ. In allen Bereichen überzeugen die Versicherungen der Advocard und Allrecht/Deurag, die mit einer Traumnote von 0,9 (sehr gut) ausgezeichnet wurden. Auch die Württembergische war bei allen Angeboten für Autofahrer in gleicher Weise hervorragend. Nur Alleinstehenden ohne Fahrzeug unterbreitete das Unternehmen kein sehr gutes Angebot.
Beste Tarife laut Stiftung Warentest:
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- Advocard: § 23
- Allrecht Deurag: § 21.1 (Pauschal) für Familien und § 21 (Einzel) für Singles
- Württembergische: (21 bzw. 21.8) Premium für alle Autofahrer
Nur knapp hinter der Spitzengruppe lag jeweils die Auxilia, die mit ihrem Tarif „Flex“ in allen vier Fällen die Note sehr gut (1,1) erhielt. Alleinstehende zahlen für die besten Angebote mit Selbstbehalt einen Monatsbeitrag ab sechs Euro. Auch Familien müssen nicht viel tiefer in die Tasche greifen: Auch wer sich für das Fahren mit mehreren Fahrzeugen absichern möchte, findet eine sehr gute Produkte für 10 Euro im Monat. Besonders günstige Policen hält übrigens die gut bewertete WGV bzw. der Direktversicherer WGV Himmelblau bereit.
Verkehrsrechtsschutz sinnvoll?
Die Verkehrsrechtsschutzversicherung ist nicht nur für Fahrer eines Autos oder Motorrads gerichtet. Jeder Deutsche nimmt als Fahrradfahrer oder Fußgänger am Straßenverkehr teil und kann in brenzlige Situationen geraten. Ein Unfall mit ungeklärter Schuldfrage stellt einerseits eine nervliche Belastung dar. Andererseits kann ein Gerichtsstreit äußerst kostspielig werden und im schlimmsten Fall die eigene Existenz bedrohen. Schon bei einem Streitwert von 1.000 Euro fallen laut Stiftung Warentest in dritter Instanz beispielsweise Kosten von 2.600 Euro an. Deshalb stufen die Verbraucherschützer die Police als „sinnvolle Versicherung“ ein. Zu Konflikten kann es nicht nur mit anderen Verkehrsteilnehmern kommen. Auch wenn die eigene (KFZ)-Haftpflichtversicherung keine Entschädigungen an verletzte Personen zahlen will, kann der Streit längst nicht immer außergerichtlich geschlichtet werden.
Rechtsschutz im Beruf und Privatleben
Die Verkehrsrechtsschutzversicherung leistet einen rechtlichen Beistand ohne das Risiko eines finanziellen Ruins. Sie leistet nach größeren Unfälle oder Ordnungswidrigkeiten, während kleinere Vergehen (zum Beispiel Falschparken) nicht mit in die Police eingeschlossen sind. Im Einzelnen sind unter anderem die gesetzlichen Anwaltsgebühren, die Gerichtskosten sowie die Kosten der Gegenseite abgedeckt. Auch Mediationsverfahren gehören zum Zuständigkeitsbereich einer Rechtsschutzversicherung.
Kunden können eine Verkehrsrechtsschutz einzeln oder im Paket mit anderen schützenswerten Bereichen abschließen. Üblich ist die Kombination aus den Bausteinen Verkehrs-, Privat- und Berufsrechtsschutz. Auch zu weiteren Rechtsschutzversicherung Tests haben wir Informationen für Sie zusammengefasst. Darüber hinaus haben Verbraucher die Wahl zwischen einer Rechtsschutzversicherung für Singles oder einer Familien-Police, die oftmals nur geringfügig teurer ist.